Der Sohn ist schon seit 2016 in Taufkirchen und geht auf die Realschule. Im November 2019 kamen dann die Eltern mit 5 Kindern aus Syrien nach, von Corona hatten sie nur aus dem Internet gehört. Wegen einer anderen Erkrankung musste die Mutter hier ins Krankenhaus, wo sie aber niemand besuchen durfte. Das war sehr schlimm für sie, weil sie kaum Deutsch kann und mit niemanden über ihre Angst vor dem Virus reden konnte. Als ein paar Wochen später die kleinste Tochter sehr krank wurde, traute sie sich kaum mit ihr zum Arzt, weil sie befürchtete, die Kleine müsste evtl. auch allein ins Krankenhaus.
Als die Schulen wegen Corona geschlossen waren, musste der älteste Sohn für die Familie einkaufen. Die Familie hat zwar in der Sammelunterkunft eine eigene Wohnung, da ist es aber mit 8 Köpfen trotzdem eng, auch wenn die Kinder sich daran gewöhnt haben, auf engem Raum zu spielen und zu lernen. Den Eltern ist wichtig, dass die Kinder gut und viel lernen, weshalb sie beim Helferkreis um Unterstützung gebeten haben. Das Homeschooling während Corona-Zeiten gestaltete sich aber nicht einfach. Es gibt zwar zwei Handys in der Familie, aber keine Geräte zum „Arbeiten“, d.h. keinen Bildschirm oder Drucker. Diese Schnittstelle füllte Alexa Kraus. Selbst Lehrerin, nahm sie Kontakt mit den Lehrern der Kinder auf und übernahm Ausdruck und Weitergabe der Aufgaben. Die fertigen Übungsaufgaben schickte sie dann wieder an die Schule. Die beiden Großen konnten teilweise selbst die Aufgaben online entgegen nehmen bzw. haben selbstständig weiter Deutsch und Englisch gelernt. So konnte den Eltern die Angst genommen werden, dass während der Schul-freien Zeit das bisher Gelernte wieder in Vergessenheit gerät.
Die Eltern haben sich sehr über die Unterstützung des Helferkreises gefreut und sich bedankt. Sie glauben, dass Deutschland auf Corona sehr gut reagiert hat und sind glücklich, nicht mehr in Syrien zu leben, denn dort erfahren die Bewohner nicht, ob bzw. wie viele Menschen erkrankt sind.
Alexa Kraus/Michael Schanz